„Geschichten wisse er keine, sagte Humboldt und schob seinen Hut zurecht, den der Affe umgedreht hatte. Auch möge er das Erzählen nicht. Aber er könne das schönste deutsche Gedicht vortragen, frei ins Spanische übersetzt:
Oberhalb aller Bergspitzen sei es still,
in den Bäumen kein Wind zu fühlen,
auch die Vögel seien ruhig,
und bald werde man tot sein.“
Daniel Kehlmann, Die Vermessung der Welt, 2008, S. 128
… an die eigenen Gefühle sind so etwas wie ein perfektes Verbrechen des Gehirns, das sich kaum aufdecken lässt.
(S. Klein, Die Glücksformel, S. 225)
„… während draußen das ehemals weltläufige ‚Helmstedt‘ grünlich vorüberstarb, anstatt sich zu freuen.“
(Thomas Kapielski, Damals war schon, Gottesbeweise I – VII, S. 40)
Weltläufig? Entweder war das lange vor meiner Zeit oder mir sind während meiner ersten 20 Lebensjahre ganz wesentliche Dinge entgangen.
„Angst essen Schnitzel auf“
(a.a.O. S. 92)
„Der Onkel hatte ein Heftchen mit dem Titel Wie wird man Monster in acht Lektionen“
Bora Cosic, Die Rolle meiner Familie in der Weltrevolution, S. 45
Andrzej Sczczypiorski, Die Schöne Frau Seidenman, S. 183 f.
„Drum dringe keiner darauf, noch eher nach Hause zu kehren, ehe er nicht bei einer der Frauen der Troer geschlafen, ehe er für Helenas Bangen und Seufzen Rache genommen.“
Homer, Ilias II, 354
Wievielen Leuten sind Homers Griechen in mancherlei Hinsicht als Vorbilder gepriesen worden? Und wieviel bleibt davon übrig, wenn man genauer hinliest?
