Wolken bei Murakami

Zwei Textstellen aus IQ84, Teil 3, die einen bewölkten Himmel sehr eindrucksvoll aus zwei Perspektiven beschreiben:

„Der Wind trieb die Wolken zügig gen Süden, doch es kamen immer neue nach. Hoch oben im Norden musste es eine Quelle mit einem unerschöpflichen Vorrat an Wolken geben. Ausdauende, entschlossene Menschen in dicken grauen Uniformen produzierten dort unablässig neue. Wie Bienen Honig, Spinnen Netze und Krieg Witwen.“ – S. 267

„Der Wind blies Wolken in verschiedenen Formen und Größen vor sich her. Weiß und dicht wirkten sie wie Eisschollen, die auf Schmelzwasser in Richtung Meer trieben. Der Anblick der ziehenden Wolken gab ihr das Gefühl, etwas habe sie selbst an den Rand der Welt getragen. Ich bin am Nordpol der Vernunft gelandet, dachte Aomame. Nördlich von hier existiert nichts mehr, nur das Chaos.“ – S. 310