Old School

Ein Mann sitzt in der S-Bahn, blättert durch ein Fernsehprogramm und markiert die Sendungen, die er sehen will mit dem Textmarker.

Sehr Old School.

Persönlichkeitsstörungen

Es ist nicht sehr Vertrauen erweckend, wenn aus der Tasche der Dame, die in der S-Bahn schräg gegenüber sitzt, ein Papier herauslugt, auf dem „Forum für Persönlichkeitsstörungen“ steht.

 

Rosenfingrige Eos

Auf dem Weg in die Stadt habe ich die rosenfingrige Eos (ῥοδοδάκτυλος Ἠώς) gesehen. Die Sonne war noch nicht aufgegangen und leuchtete die Wolken von unten rötlich an. Über den Wolken waren die rötlichen Strahlen der Sonne zu sehen.

Diesen Sonnenaufgang habe ich eher zufällig, vom Buch aufschauend, als Spiegelbild im Bahnfenster wahrgenommen. Ich habe sofort an Homer denken müssen. Derartige Bilder muss er vor Augen gehabt haben, als er vor fast dreitausend Jahren die Formulierung von der rosenfingrigen Eos prägte.

Irrational in der S-Bahn

Ich weiß, dass es nicht vernünftig ist, bei sich schließenden Türen noch in die S-Bahn zu springen, um den Zug noch auf den allerletzten Drücker zu kriegen. Dabei kann Wunder was passieren und das sind die maximal 10 Minuten Zeitersparnis nicht wert. Aber das befriedigende Gefühl, der Tücke des Objekts durch Einsatz ein Schnippchen geschlagen zu haben, ist auch nicht ohne, wenn auch irrational.

Rätselhaft

Ein älteres Ehepaar sprang heute am Ostbahnhof aus der S-Bahn, beide griffen sich einen armdicken Stapel der S-Bahn-Kundenzeitung und sprangen zurück in die Bahn. Dort verpackten Sie ihre Beute mit zufriedenem Gesichtsausdruck in mitgebrachte Beutel und Rucksäcke.

Was machen die beiden mit soviel S-Bahn-Kundenzeitschriften?

  • Im Bekanntenkreis verteilen?
  • Die Wohnung damit beheizen?
  • Sich durch diesen und andere kleine Sabotageakte für die  Misslichkeiten, die gegenwärtig mit der Nutzung der Berliner S-Bahn verbunden sind, rächen?

Ich weiß es nicht, finde es aber sehr rätselhaft.

Mutmacher

Manchmal braucht man Mutmacher. Wenn man die Berliner S-Bahn nutzt zum Beispiel. Oder sonst in schwierigen Situationen im Leben.

Diesen hier habe ich auf dem S-Bahnhof Schöneberg gesehen.

Die kleine Herausforderung zwischendurch

Ein Abonnement für die Geschwisterkarte der BVG/S-Bahn Berlin beantragen.

Hilfreich sind hier die entsprechenden Antragsformulare (z.B. bei der S-Bahn am Alexanderplatz oder am Ostbahnhof erhältlich), zwei Schülerausweise, je ein Photo pro Kind und sämtliche Marken des bereits bestehenden Abos des älteren Kindes. Die eigene ec-Karte nicht vergessen, wenn abgebucht werden soll.

Und ein gesundes Misstrauen gegen das, was die Leute von gewöhnlichen Fahrkartenausgaben einem zu dem Thema sagen.

Ich habe fünf Anläufe genommen, bis ich endlich alles zusammenhatte

Zu den Akten

Die Berliner S-Bahn ist offenbar der Auffassung, dass der gebotene Service die Wiederaufnahme von Fahrkartenkontrollen rechtfertigt.

Ich bin mir da nicht so sicher.